„Ich habe mein Wahltertial in der Allgemeinmedizin in der Gemeinschaftspraxis im Bayerwald in Kirchberg im Wald absolviert und mir hat es große Freude und viel Spaß bereitet“, berichtet Medizinstudentin Mira Woll, die für ihr PJ-Tertial die Förderung der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband nutzte. Warum es ihr so gut gefiel, schreibt sie in ihrem Bericht.

Medizinstudentin Marlene Walhöfer
Medizinstudentin Mira Woll

Wieso Allgemeinmedizin im PJ?

Die Hausärzt:innen sind die erste Anlaufstelle der Patient:innen, so kommt es zu den unterschiedlichsten Beratungsanlässen, von banalen bis zu gefährlichen, vom häufigen bis zu seltenem und unberechenbaren. Jeden Morgen wusste ich nicht, was mich erwarten wird, das macht es so spannend und abwechslungsreich. Jederzeit könnte auch ein Notfall in die Sprechstunde kommen. Es ist wichtig, gutes Zuhören zu lernen, denn die Anamnese führte uns in den allermeisten Fällen schon zu der richtigen Diagnose. Durch meine Lehrärzt:innen hatte ich eine 1:1 Betreuung, und ich bekam stets ein direktes Feedback. Regelmäßig setzten wir uns zusammen, besprachen Fälle in großer Runde, bildeten uns fort, lernten gemeinsam dazu und setzten uns individuelle Lernziele, die wir gemeinsam erreichen wollten. Und ich war immer mittendrin und Teil des Teams - statt nur dabei.

Die Praxis

Ich habe mich für die Gemeinschaftspraxis im Bayerwald mit einem Praxisverbund von insgesamt 6 Praxen entschieden. Nicht nur eine Famulatur vorher, sondern auch das etablierte, routinierte und in den Alltag integrierte Lernkonzept mit regelmäßigen Feedbacks, Fortbildungen und der Austausch mit Kolleg:innen überzeugten mich. Das gemeinsame Lernen miteinander und voneinander mit Ärzt:innen in Weiterbildung, jungen Fachärzt:innnen und erfahrenen Fachärzt:innen machte mir sehr viel Freude.

Meine Tätigkeiten

Die Anamnese und die körperliche Untersuchung waren mein täglicher Begleiter. Ultraschalls durfte ich selbstständig durchführen und Labore, EKGs und Spirometrien interpretieren. Jeden Tag lernte ich Neues dazu und hatte Kontakt zu den unterschiedlichsten Fachrichtungen der Medizin. Es wurde viel Wert darauf gelegt, dass wir uns bewusst werden, warum wir etwas tun, was wir damit erreichen wollen und was es für unsere Patient:innen bedeutet. Ich durfte eigenverantwortlich Patienten betreuen und Diagnostiken durchführen und hatte immer jemanden, der mich dabei unterstützte, korrigierte und mir wertvolles Feedback gab.

Warum Allgemeinmedizin auf dem Land?

Gerade auf dem Land besteht ein sehr enger Kontakt zu den Patient:innen. Oftmals ist die ganze Familie Patient:in derselben Praxis und das häusliche Umfeld ist bekannt. Gespräche gehen über das Medizinische hinaus und echtes Interesse am Leben der Patient:innen wird gelebt. Es ist Platz für Emotionen und Empathie. Fachärzte und Krankenhäuser sind nicht immer um die Ecke und die begrenzten Möglichkeiten müssen sinnvoll und zielführend eingesetzt werden. Und nichts ist erholsamer als ein Spaziergang in der Mittagspause in der Natur. Die sportlichen Möglichkeiten im Bayerischen Wald - Wandern, Radfahren, Langlaufen – bieten einen hervorragenden Ausgleich in der Freizeit. Direkt hinter unserer traumhaft gelegenen Unterkunft begann ein schöner Wanderweg.

Mein Fazit

Ein Tertial in der Allgemeinmedizin ist interessant, abwechslungsreich, fordernd und auf gar keinen Fall langweilig. Durch die hervorragende 1:1-Betreuung wurde ich individuell gefördert. Nicht nur fachlich, sondern auch menschlich habe ich mich weiterentwickelt und die Zeit verging wie im Flug. Meine Entscheidung für die weitere berufliche Zukunft wurde von diesem Tertial maßgeblich beeinflusst.

 

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