Niederlassungswillige oder frisch niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte stehen vor besonderen Herausforderungen. Vor allem braucht es auch Mut für den Weg in die Selbstständigkeit. Zur Unterstützung hat daher der Bayerische Hausärzteverband das Veranstaltungsformat ‚Bavarian Circle‘ entwickelt. Nach bereits zwei erfolgreichen Seminarwochenenden trafen sich nun erneut 27 Hausärztinnen und Hausärzte vom 29.09. bis 01.10. in Gößweinstein.

Bavarian Circle
Teilnehmende und Referieriende des Bavarian Circle in
Gößweinstein

Drei Tage, vier Module aus dem „Werkzeugkasten Niederlassung“

Der „Werkzeugkasten Niederlassung“ greift in seinen 16 Modulen viele Fragen auf, die sich rund um eine eigene Niederlassung ergeben. Der ‚Bavarian Circle‘ vereinte an diesem Wochenende vier Werkzeugkasten-Module:

• Modul 10: Ich weiß, dass ich nichts weiß… - Wie bleibe ich auf der Höhe meines Wissens? Wissensmanagement
• Modul 16: IT in der Hausarztpraxis – Segen oder Fluch(en)
• Modul 11: Ehrlich gutes Geld verdienen – Abrechnung EBM und HZV
• Modul 8: Freude mit Formularen und Umgang mit Bürokratie

Für die Teilnehmenden bot das praxisnahe Angebot einen echten Mehrwert. Die Referierenden Dr. Julia Born, Dr. Veronika Buschmann, Dr. Ines Kuebart, Dr. Nicolas Kahl und Dr. Benedikt Henschel sind selbst niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte und geben somit Einblicke aus erster Hand.

So rechnete Benedikt Henschel beispielsweise verschiedene Abrechnungsfälle nach EBM und HZV vor. Für die Zuhörenden zeigte sich schnell: HZV ist einfacher als sie dachten und es lohnt sich auch noch. Henschel sieht die HZV-Verträge als ein wichtiges politisches Instrument, da sie von Hausärztinnen und Hausärzten direkt mit den Krankenkassen ausgehandelt werden.

Der Gedanke „wir für uns“ zeigte sich auch im IT Modul von Nicolas Kahl. Er sagte: „Ich benutze die "Meine hausärztliche PraxisApp", weil ich sie berufspolitisch gut finde“. Es sei wichtig, dass ein Produkt von Hausärzten für Hausärzte entwickelt wird, um unabhängig zu bleiben. Neben der Digitalisierung ging es außerdem um die Vor- und Nachteile verschiedener Patientenverwaltungssysteme (PVS) und Telefonanlagen, die es auf dem Markt gibt. Auch die technischen Abläufe hinter einem E-Rezept waren Teil seines Vortrags und verdeutlichten, die Vereinfachung zu einem klassischen Papierrezept.

Nicht nur die Teilnehmenden nahmen viel mit aus der Veranstaltung. „Es war ein richtig cooles, gewinnbringendes Wochenende, aus dem ich mit einer langen to-Do-Liste rausgehe“, sagte Julia Born, die mit reichlich Input durch den regen Austausch das Wochenende abschloss.

Vernetzen, austauschen, unterstützen

Dr. Beate Reinhardt, stellvertretende Landesvorsitzende und Beauftragte für Junge Medizin des Bayerischen Hausärzteverbands, ist begeistert von der Energie der Teilnehmenden: „Sich selbstständig zu machen ist immer ein großer Schritt und wirft viele Fragen auf. Das gilt ganz besonders für die verantwortungsvolle Tätigkeit als Hausärztin oder Hausarzt. Aber der ‚Bavarian Circle‘ bietet die großartige Möglichkeit sich Zeit zu nehmen, auszutauschen, zu vernetzen und sich gegenseitig zu unterstützen.“

In Zukunft wird der ‚Bavarian Circle‘ durch ein zusätzliches Angebot ergänzt: ‚Bavarian Circle BACKSTAGE‘ gibt den Teilnehmenden des Seminarwochenendes die Möglichkeit in etablierten Praxen zu hospitieren und von Kolleginnen und Kollegen zu lernen, wie die Theorie in der Praxis umgesetzt wird. 

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