Hausärzteverein Bamberg
Andrea Röder und Hans-Joachim Derlien vom
Hausarztverein Bamberg Stadt und Land

Im Frühjahr dieses Jahres haben Hausärztinnen und Hausärzte aus der Region Bamberg einen Hausarztverein gegründet. Vorsitzende des Hausarztvereins Bamberg Stadt und Land ist Andrea Röder, seit 2019 niedergelassen in einer Einzelpraxis in Bamberg. Im Interview erzählt sie, wie es zur Vereinsgründung kam, was den Verein ausmacht und welche Ziele sich der neue hausärztliche Zusammenschluss gesetzt hat.

Wie kam es zu der Idee, einen Hausarztverein in Bamberg zu gründen, was war der Auslöser?

Andrea Röder: Vorangegangen ist ein Internetforum, das hausärztliche Kollegen kurz vor der Corona-Pandemie eingerichtet haben. Man konnte sich ja nicht mehr treffen und die neue Situation stellte uns in den Praxen gerade zu Beginn vor viele Herausforderungen. Da gab es einen großen Bedarf, sich fachlich auszutauschen, beispielsweise zum Umgang mit bestimmten Situationen oder der Beschaffung knapper Materialien. Zum Ende der Pandemie hin waren dann nur noch wenige im Forum aktiv. Aber bei zufälligen Treffen mit Kolleginnen und Kollegen hieß es immer: ‚Lasst uns mal wieder treffen‘, denn der kollegiale Austausch, an den wir uns mit der Plattform gewöhnt hatten, fehlte. Zwei hausärztliche Kollegen starteten eine Abfrage unter den Hausärztinnen und Hausärzten in Bamberg und Umgebung, ob Interesse an regelmäßigen Treffen besteht, die auf große Zustimmung stieß. So kam es zur Idee einer Vereinsgründung. Wir haben uns in einer kleinen Gruppe Interessierter getroffen, eine Satzung erarbeitet und schließlich den Hausarztverein Bamberg Stadt und Land gegründet. Am 18. April dieses Jahres war es dann so weit, wir trafen uns zur konstituierenden Sitzung und gründeten den Hausarztverein Bamberg Stadt & Land.

Sie engagieren sich auch im Bayerischen Hausärzteverband – welche unterschiedlichen Möglichkeiten bieten beide Zusammenschlüsse, berufspolitisch aktiv zu sein?

Andrea Röder: Bei unserem Hausarztverein geht es vor allem um den lokalen Austausch und die Vernetzung hier in Bamberg und Umgebung, während der Bayerische Hausärzteverband überregionaler auf Bezirks- und Landesebene agiert. Wir als Hausarztverein wollen hier vor Ort Ansprechpartner sein. Überhaupt hat ein Verein auch einen anderen Anspruch und Charakter, man kennt sich und redet bei einem Bier über Themen, die uns hier in der Region als Hausärztinnen und Hausärzte beschäftigen. Wenn es um die große Politik geht, dann darum, wie sie sich hier bei uns in den Praxen auswirkt und was wir als Verein tun können.

Verfolgt der Hausarztverein Bamberg Stadt und Land neben lokalem kollegialem Austausch und Vernetzung weitere Ziele?

Andrea Röder: Uns ist der Nachwuchs im hausärztlichen Bereich und der Erhalt der Hausarztpraxen in unserer Region sehr wichtig. So versuchen wir, Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung Allgemeinmedizin mit weiterbildenden Praxen zusammenzubringen sowie Niederlassungswillige mit Kolleginnen und Kollegen, die ihren Ruhestand ins Auge fassen. Wir möchten die hausärztlichen Sitze in Bamberg und Umgebung erhalten und verhindern, dass sie in die Hände von Kapitalgesellschaften fallen oder verloren gehen. Dazu arbeiten wir auch mit dem Ärztlichen Kreisverband zusammen. Wir treten als Verein mit verschiedenen Institutionen und Vereinigungen in der Region in Kontakt . Unser Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung unserer Patientinnen und Patienten sicherzustellen.

Wie viele Mitglieder hat der Hausarztverein Bamberg Stadt und Land aktuell?

Andrea Röder: Wir haben jetzt 38 Mitglieder, und ich war sehr erfreut, wie viele Kolleginnen und Kollegen zu unserem ersten Stammtisch Mitte Juli gekommen sind. Wir sind offen für alle hausärztlich tätigen Kolleginnen und Kollegen in Bamberg und Umgebung, also auch Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung Allgemeinmedizin und hausärztlich tätige Internistinnen und Internisten, egal ob angestellt oder selbstständig niedergelassen. Und tatsächlich sind wir auch ein bunter Verein, in dem alle Altersgruppen vertreten sind, von der Weiterbildungsassistentin bis zum Kollegen kurz vor dem Ruhestand.

Sie treffen sich einmal im Quartal zum Stammtisch, nächster Termin ist der 17. Oktober. Welche Themen stehen auch der Tagesordnung?

Andrea Röder: Die aktuelle berufspolitische Lage gibt in so einer Runde die Gelegenheit zum Austausch. Wir möchten die Gedanken, Sorgen und Vorschläge aufnehmen und diese über bestehende oder zu knüpfende Kontakte weitergeben.

Ist der Stammtisch ausschließlich für Mitglieder?

Andrea Röder: Nein, wir sind für alle Hausärztinnen und Hausärzte aus der Region offen, wer will, kann gerne einfach mal vorbeischauen. Natürlich freuen wir uns auch über jedes neue Mitglied.

 

Nächster Stammtisch des Hausarztvereins Bamberg Stadt und Land:

Dienstag, 17. Oktober 2023, 19:30 Uhr in der Gaststätte des MTV Bamberg, Jahnstraße 32, 96050 Bamberg

Der Hausarztverein Bamberg Stadt und Land ist auch im Internet zu finden unter https://hausarztverein-bamberg.de/

 

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