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Haus- und Facharztgipfel in Tirschenreuth/Oberpfalz: Gemeinsam für eine nachhaltige Versorgung

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Tirschenreuths Landrat Roland Grillmeier begrüßte rund 60 Teilnehmende am
Haus- und Facharztgipfel.

Unter dem Motto "Gemeinsam für eine nachhaltige haus- und fachärztliche Versorgung" hat Tirschenreuths Landrat Roland Grillmeier zu einem Haus- und Facharztgipfel eingeladen. 60 Ärztinnen und Ärzte, Studierende sowie Bürgermeister aus dem oberpfälzischen Landkreis nahmen an dem interaktiven Treffen am Mittwochabend im Landratsamt teil.

Lob für die "Hausarztschmiede"

Die aktuelle Diskussion zur Gesundheitsversorgung zeige, dass es für Landkreise und Kommunen immer wichtiger werde, sich für eine nachhaltige medizinische Versorgung in der Region einzusetzen, sagte Grillmeier bei der Begrüßung und lobte insbesondere das Engagement von Dr. Peter Deinlein und seinen Kolleginnen und Kollegen mit dem Projekt „Hausarztschmiede“. Dabei werden junge Medizinstudierende unter anderem von Mentoren betreut. Neben Praktika und Famulaturen in der Region werde auch die Weiterbildung zur Fachärztin beziehungsweise zum Facharzt für Allgemeinmedizin unter anderem mit klinischen Rotationsstellen an den Krankenhäusern in Tirschenreuth und Kemnath unterstützt, was Dr. Deinlein auf dem Treffen als „Roten Teppich vom Studium bis zur Niederlassung“ vorstellte.

Landkreis Tirschenreuth vergibt jährlich zwei Medizinstipendien

Neu ist, dass der Landkreis Tirschenreuth jährlich zwei Medizinstipendien vergibt. Dabei werden Studierende bis 72 Monate lang mit 500 Euro pro Monat unterstützt, wenn sie sich verpflichten, die Weiterbildung in einer Hausarztpraxis im Landkreis Tirschenreuth zu absolvieren und anschließend in der Region weitere 36 Monate tätig zu sein.

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Der stellvertretende Bezirksvorsitzende Oberpfalz des Bayerischen
Hausärzteverbandes Dr. Peter Deinlein hatte den Haus- und Facharztgipfel
mit organisiert.

Spätestens dann, so hofft Dr. Deinlein für sein Herzensprojekt Hausarztschmiede, seien die neuen Hausärztinnen und Hausärzte ohnehin von den Vorteilen einer Tätigkeit auf dem Land überzeugt. Zumal der Facharzt für Allgemeinmedizin, der in einer Gemeinschaftspraxis in Kemnath niedergelassen ist und sich als stellvertretender Bezirksvorsitzender Oberpfalz im Bayerischen Hausärzteverband engagiert, auch handfeste finanzielle Vorteile ins Feld führen kann. Demnach ist der Kapitelbedarf für eine Praxisgründung auf dem Land gegenüber der Stadt je nach Förderung um 25 bis 100 Prozent günstiger. Hinzukommen 41 Prozent geringere Raum- und 7 Prozent geringere Personalkosten bei rund 8 Prozent mehr Patienten. Dr. Deinlein: „Der Bruttojahresüberschuss einer Landarztpraxis liegt 17 Prozent über dem einer Stadtpraxis. Auf der Ausgabenseite sind die Lebenshaltungskosten um 18 Prozent auf dem Land geringer als in der Stadt.“

Zukunftsorientierte hausärztliche Versorgung mit HÄPPI

Den Respekt vieler junger Medizinstudierender vor der großen Aufgabe Niederlassung griff Maria Stich auf. Das Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des Bayerischen Hausärzteverbandes ist in einer Gemeinschaftspraxis in Thierhaupten bei Augsburg niedergelassen und stellte das vom Hausärztinnen- und Hausärzteverband Baden-Württemberg in Kooperation mit der Universität Heidelberg entwickelte Versorgungskonzept HÄPPI vor. Die fünf Buchstaben stehen für „Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung Interprofessionell“ und die Anlehnung an das englische Adjektiv „happy“ ist durchaus gewollt. „Diese zukunftsorientierte hausärztliche Versorgung ist auf regionale Bedarfe ausgerichtet und baut auf dem Teamgedanken auf“, erklärte Stich.

 VERAH®, NäPA oder BEAH® - Chancen für MFA und für die Versorgung

Welche hohe Kompetenz die Teampraxis bietet, zeigte Margit Büttner. Die studierte Betriebswirtin und Referentin des Bayerischen Hausärzteverbandes erklärte die Weiterbildungsmöglichkeiten von einer MFA zur VERAH®, NäPA oder BEAH®, also zur Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis, Nichtärztlichen Praxisassistentin und Betriebswirtschaftliche Assistentin in der Hausarztpraxis.

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Landrat Roland Grillmeier, Margit Büttner, Maria Stich und
Perter Deinlein freuten sich über eine gelungene Veranstaltung.

„Diese hochqualifizierten Kolleginnen können die Hausärztinnen und Hausärzte deutlich entlasten, damit diese sich um ihre Patienten kümmern können. Gleichzeitig bietet die Weiterbildung eine größere Berufszufriedenheit, da eine VERAH®, NäPA oder BEAH® mehr Verantwortung in einer Teampraxis übernehmen kann.“

Teilnehmende erarbeiteten Lösungsansätze - "sehr gute Anregungen"

Im zweiten Teil des Haus- und Facharztgipfels wurden die teilnehmenden Ärzte und Politiker selbst aktiv. Geleitet von den beiden Moderatorinnen Linda Wunderlich vom Landratsamt Tirschenreuth und Violetta Meyer wurden beim sogenannten World-Café an vier Stationen erste Lösungsansätze erarbeitet. Zur Diskussion standen die Fragen „Wie kann Digitalisierung die interdisziplinäre Zusammenarbeit verbessern?“, „Was kann vor Ort getan werden, um die Praxisnachfolge vorzubereiten?“, „Was können Politik und Ärzte tun, um die Region zu einem Magneten für angehende Ärzte zu machen?“ und „Kommunale MVZs?“.

Linda Wunderlich: „Wir haben sehr gute Anregungen bekommen. Wir fassen diese Beiträge jetzt zusammen und prüfen, welche konkreten Schritte und Maßnahmen wird daraus ableiten können.“

 

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Dr. Wolfgang Ritter

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Landesvorsitzender
Dr. Petra Reis Berkowicz

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1. stellv. Vorsitzende
Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Beate Reinhardt

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2. stellv. Vorsitzende
Maria Stich

Maria Stich

Schatzmeisterin
Dr. Stefan Semmler

Dr. Stefan Semmler

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