Dr. Markus Beier, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, in seinem aktuellen Rundfax: "Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Weitere Schritte müssen folgen!"
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der gemeinsame Aufruf der bayerischen Berufsverbände – unterstützt durch den KVB-Vorstand -, sich am gestrigen Montag, den 10. Oktober 2022, an einer bayernweiten Protestveranstaltung zwischen 8.00 Uhr und 10.00 Uhr zu beteiligen, ist erfolgreich gewesen. Wie angekündigt standen folgende Themen im Mittelpunkt der gestrigen Veranstaltung: Die inakzeptabel geringen Honorarsteigerungen für das Jahr 2023, der Wortbruch von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bei der Neupatienten-regelung, die Unbrauchbarkeit des EBM für die ambulante Versorgung, das Dauerärgernis mit der fehleranfälligen Telematikinfrastruktur (TI). Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung und zahlreichen Teilnahmen am Livestream!
Für den Bayerischen Hausärzteverband konnten die beiden Vorstandsmitglieder Dr. Wolfgang Ritter und Dr. Christian Pfeiffer die hausärztlichen Positionen zu den oben genannten Themen hervorheben und insbesondere erneut auf die mangelnde Wertschätzung der Arbeit der Praxisteams - nicht nur in der Corona-Pandemie - und die Gefahren durch ein immer stärkeres Eindringen von Investoren in das Gesundheitssystem hinweisen. Es wurde deutlich, dass der ständig komplexer werdende EBM in sei-ner Gesamtheit immer mehr Fehlanreize setzt und so die Versorgung der Patientinnen und Patienten auf Dauer nicht mehr durch das aktuelle System sichergestellt werden kann.
Dass sich alle bayerischen Berufsverbände zusammen mit den drei KVB-Vorständen im Vorfeld der ab dem 27.10.2022 startenden Wahlen zur Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) auf die Durchführung einer solchen Veranstaltung und gemeinsame inhaltliche Eckpunkte einigen konnten, muss auch der Politik und den Krankenkassen deutlich vor Augen führen, dass es so nicht weiter gehen kann! Wir werden daher weitere gemeinsame Schritte der Verbände planen und Sie rechtzeitig wieder darüber informieren.
Kurzfristig wird es darum gehen müssen, die Folgen der aktuellen Inflationsentwicklung und der steigenden Energie- und Personalkosten durch Maßnahmen der Politik und Krankenkassen abzufedern. Unsere Praxen sind bei den geplanten Entlastungen nicht schlechter zu behandeln als die Krankenhäuser! Mittelfristig werden jedoch spürbare Veränderungen unseres Gesundheitssystems insgesamt erforderlich sein, um die Betreuung der Patientinnen und Patienten in der Fläche und auf dem derzeit hohen medizinischen und pflegerischen Niveau aufrecht erhalten zu können. Erforderlich sind eindeutige politische Ziele, wie unser Gesundheitswesen in Zukunft aussehen und auch finanziert werden soll - und ein breiter gesellschaftlicher Diskurs darüber. Der Bayerische Hausärzteverband steht bereit, diesen schwierigen Weg mit seinen Ideen und Konzepten aktiv zu begleiten und den für diese grundlegenden Reformen notwendigen Konsens mitzugestalten.
Ihr Dr. Markus Beier (Landesvorsitzender)
für die Mitglieder des Vorstands Bayerischer Hausärzteverband e.V.
P.S.: KV Wahl 2022 - Unterstützen Sie die Liste Bayerischer Hausärzteverband - Ordnungsnummer 3 -ankreuzen! Beachten Sie unsere Veröffentlichungen in unserem wöchentlichen Newsletter, unsere Fax- und Postaussendungen oder informieren Sie sich online unter www.kvbwahl2022.de
