Dr. Jakob Berger
Eva Lettenbauer tauschte sich mit Dr. Wolfgang
Ritter aus.

Inflation, steigender Energie- und Personalkosten, dazu Nachwuchs- und Fachkräftemangel setzen die hausärztlichen Praxen zunehmend unter Druck. Wie es gelingen kann, die bewährte ambulante hausärztliche Versorgung flächendeckend aufrecht zu erhalten, war Thema eines Gesprächs zwischen der bayerischen Landtagsabgeordneten Eva Lettenbauer, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, und dem Vorsitzenden des Bayerischen Hausärzteverbandes Dr. Wolfgang Ritter.

Teampraxis und Patientensteuerung gegen Fragmentierung der Versorgung

“Wir haben das Gespräch gesucht, weil wir uns über unsere Vision zur Zukunft der Versorgung mit der Politik austauschen wollen”, erklärt Dr. Ritter. “Die Vorschläge aus Berlin zum Umgang mit den aktuellen Herausforderungen in der ambulanten medizinischen Versorg zielen alle auf den Aufbau von Parallelstrukturen und damit auf eine Fragmentierung der Versorgung ab”, so Dr. Ritter. “Damit werden keine Probleme gelöst, sondern neue geschaffen”, ist er überzeugt.

Dagegen setzt der Hausärztinnen- und Hausärzteverband auf Bundes- wie Landesebene das Konzept der Teampraxis nach dem Modell “HÄPPI – Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung interprofessionell", das Dr. Ritter der Grünen-Landtagsabgeordneten Lettenbauer vorstellte.

HÄPPI kommt Vorstellungen der Grünen entgegen

“Die Grünen setzen in der Gesundheitsversorgung unter anderem auf die stärkere Einbeziehung nichtärztlicher und akademisierter Gesundheitsberufe sowie eine stärkere Vernetzung in der Region. Das bietet HÄPPI, wobei der Hausarzt/die Hausärztin weiterhin die Behandlung koordiniert. Hausärztinnen und Hausärzte arbeiten hier wie bisher mit MFA zusammen, haben aber auch Angehörige nichtärztlicher akademisierter Gesundheitsberufe wie beispielsweise Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs „Primärmedizinisches Versorgungs- und Praxismanagement“, der eine Ausbildung zur VERAH voraussetzt, im Team. Ergänzt wird das Team durch weitere qualifizierte Mitarbeitende wie beispielsweise VERAH. HÄPPI beinhaltet zudem die Vernetzung vor Ort, beispielsweise mit Kommunen und Apotheken sowie mit fachärztlichen Kolleginnen und Kollegen. Angedacht ist zum Beispiel auch ein fachärztliches Telekonsil. Zur Kernidee gehört eine qualifizierte Patientensteuerung, um Ressourcen zu schonen.”

Weitere Gespräche sollen folgen

Eva Lettenbauer habe das Modell positiv aufgenommen, so Dr. Ritters Eindruck. Die Politikerin habe angekündigt, HÄPPI in der Landtagsfraktion zu besprechen und Rückmeldung zu geben. “Das war auf jeden Fall nicht das letzte Gespräch über unsere Vorstellung der künftigen hausärztlichen Versorgung”, ist sich Dr. Ritter sicher.

 

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