Dr. Markus Beier
Dr. Wolfgang Ritter: "Strukturen, die einmal zerstört sind,
lassen sich nur mit Mühe wieder aufbauen."

München/Nürnberg, 14. November 2023 – Einstimmig haben die Delegierten des Bayerischen Hausärzteverbandes auf der Delegiertenversammlung am Samstag in Nürnberg ein Neun-Punkte-Papier verabschiedet, in dem Bayerns neue Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, gebeten wird, sich vordringlich für diese Themen einzusetzen.

Dr. Wolfgang Ritter, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes: „Viele Hausärztepraxen in Deutschland, aber auch in Bayern, stehen vor einer Reihe an akuten existentiellen Problemen, deshalb wird die neue Staatsministerin keine hundert Tage Zeit haben, sich in ihr neues Amt einzuarbeiten. Wir Hausärztinnen und Hausärzte werden Frau Gerlach in allen Bemühungen unterstützen, die Hausarztzentrierte Versorgung für unsere Patientinnen und Patienten in Stadt und Land nachhaltig zu sichern. Insbesondere die aktuelle Gesetzgebung in Berlin wird aber mehr und mehr zu einer Bedrohung unseres Gesundheitssystems und demotiviert junge Ärztinnen und Ärzte, eine Niederlassung anzustreben. Strukturen, die einmal zerstört sind, lassen sich nur mit Mühe wieder aufbauen. Deshalb drängt die Zeit.“

Konkret haben die Delegierten des Hausärzteverbandes folgende neun Punkte verabschiedet:

  • Die Sicherung der qualifizierten wohnortnahen hausärztlichen Versorgung und Unterstützung der Weiterentwicklung der Hausarztmedizin hin zu Teamstrukturen und mehr Delegation.
  • Die Unterstützung des Bayerischen Hausärzteverbandes bei Weiterentwicklung der Hausarztmedizin hin zu Teamstrukturen und mehr Delegation und der daraus resultierenden Forderungen nach einer entsprechenden Finanzierung durch die Gesetzlichen Krankenkassen (allen voran durch die AOK Bayern).
  • Die Stärkung der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) als freiwilliges Primärarztsystem durch Unterstützung der Forderung der Hausärztinnen und Hausärzte nach Etablierung eines Bonussystems für Versicherte, die freiwillig an der HZV teilnehmen.
Dr. Markus Beier
Die Delegiertenversammlung verabschiedete einstimmig ein
Neun-Punkte-Papier mit Erwartungen an Judith Gerlach.
  • Das Vorantreiben einer kurzfristigen Umsetzung des Masterplans 2020 zur Stärkung des hausärztlichen Nachwuchses durch Fortführung der Anstrengungen zur notwendigen Finanzierung der Umsetzung auf Bundes- und Landesebene.
  • Die Zusicherung einer langfristigen und ausreichende Finanzierung der Lehrstühle für Allgemeinmedizin in Bayern.
  • Die Fortführung und Weiterentwicklung der Förderprogramme für Studierende (wie Landarztquote, BeLA etc.) und niederlassungswilliger Hausärztinnen und Hausärzte unter Einbeziehung auch der Expertise erfahrener Hausärztinnen und Hausärzte.
  • Die finanzielle Förderung von Digitalisierungsprojekten in Hausarztpraxen in Abstimmung mit dem Bayerischen Hausärzteverband.
  • Die Sicherung der Verfügbarkeit von Arzneimitteln durch Aufbau von Produktionskapazitäten in Deutschland / in der EU und entsprechender Vorhaben und Forderungen auf Bundes- und Landesebene.
  • Die Fortführung der Anstrengungen zur Begrenzung sog. iMVZ (investorenbetriebener MVZ).

Für Rückfragen: Ruth Sharp, +49 89 127 39 27 61; Torsten Fricke, Mobil +49 171 41 58 329

RESSEMITTEILUNG ALS PDF

 

Beschlüsse der Delegiertenversammlung vom 11.11.2023 (Zusammenfassung)

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